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388 Route 61. SBEÏTLA. Von Sousse(351m), dem Cilma der Römer, an einem Nebenfluß des hier Oued Djilma
gen. Hathob. Nun westl. in das Tal des Oued Menasseur, am Fuße
der von den Madjeur (S. 378) bewohnten Bergketten des Dj. Mrilah
(1374m) und Dj. Sbeïtla.

122km Sbeïtla (537m; kein Whs.), Station für das ausgedehnte
Trümmerfeld von Sufetula, auf dem Plateau am r. Ufer des hier Oued
Sbeïtla
gen. Oued Menasseur. Zur Zeit des Augustus noch ein armseliger
Burgflecken (castellum), entwickelte sich der Ort seit dem II. Jahrhundert
nach Chr.
zu einem der wichtigsten Straßenknotenpunkte des Landes,
erreichte aber seine höchste Blüte erst unter den Vandalen und Byzan-
tinern
im V.-VII. Jahrhundert. Als Residenz des seit 645 von Byzanz ab-
trünnigen
Statthalters Gregor hatte es den ersten Anprall der Araber
unter Abdallah Ibn-Saâd (S. 336) auszuhalten und wurde 648 gründlich
zerstört. Der Ruhm von Sbeïtla ist das *Kapitol (S. 301), die Tempel-
gruppe
im Mittelpunkt der Ruinen; den Zugang zu dem bis auf Reste
des Kalksteinpflasters fast ganz zerstörten, von den Byzantinern zur
Festung umgebauten Tempelhof bildet ein dreitoriges Propyläon, mit einer
Ehreninschrift für Antoninus Pius (138-161). Der Haupttempel, eine
pseudoperipterale Anlage mit Kompositkapitälen, weist noch Spuren der
Freitreppe und der Vorhalle auf; wohlerhalten, besonders an der Rück-
seite
, sind die drei Tempelcellen, die bei den korinthischen Nebentempeln
eine Querwand für die halbrunde Apsis haben. Bemerkenswert sind außer-
dem
ein Ehrenbogen aus der Zeit Konstantins, sowie, im N. des Kapitols,
die Unterbauten eines Tempels und der Aquädukt über den Oued Sbeïtla.

Die Bahn erreicht weiterhin, an vielen Trümmern römischer Land-
güter
vorüber, die Plaine du Foussana (ca. 800m), eine der obersten Tal-
stufen
des hier Oued Foussana gen. Oued Hathob, am Südfuße des Dj.
Semmama
(1313m; am Nordabhange die Zinkgruben von Aïn-Khamouda).
Hinab nach (157km) Kasserine (727m; H. Bertrand, bescheiden), dem
alten Cillium, seit dem II. Jahrhundert nach Chr. als Colonia Cillitana
einer blühenden Stadt, jetzt einem ärmlichen Weiler mit Karawanserei,
an der S. 378 gen. Landstraße von Thala nach Feriana (s. unten), unweit
der Kreidekalkkuppe des Dj. Chambi (1590m; S. 333). Sehenswert ist, außer
einem verfallenen römischen Ehrenbogen und dem arg zerstörten Grab-
mal
der Petronier
, das Mausoleum des T. Flavius Secundus, aus der
Zeit Trajans, ein dreistöckiger Turmbau nach phönizischen Vorbildern,
mit einer Pyramide als Abschluß: die 110 schwulstigen Verse der Grab-
inschrift
entsprechen den 110 Lebensjahren des Verstorbenen. Unweit
südlich, am Oued Derb, Überreste einer römischen Talsperre. Die auch
hier noch an römischen Ruinen reiche Landschaft nimmt weiterhin mehr
und mehr den Charakter der Sahara an.

190km Feriana (801m; Rest, Bernard), Dorf von 1200 Einwohnern,
eine Getreide-, Obst- und Gemüseoase inmitten einer sandigen Hochebene,
am Oued Feriana. Hübsche neue Moschee. Etwa 3-4km nördl. ist das
jetzt Medinet el-Khedima (die alte Stadt) gen. ausgedehnte Trümmerfeld
von Thelepte, im II.-IV. Jahrhundert nach Chr. dem Hauptort an der Straße
von Tebessa (S. 329) nach Gafsa (S. 401). Großartige Thermen, Trümmer
altchristlicher Basiliken, turmreiche byzantinische Festung. Weiter
über das halfareiche Plateau de Msila (893m) hinab nach (215km) Madjen
Sidi-Abbès
, mit Ruinen eines römischen Ortes, 45km n.w. von Gafsa.

244km Henchir Souatir (ca. 500m). Weiter über Ras el-Aïoun
durch das hier von dem Nomadenstamm Oulad Sidi-Abid bewohnte Tal
des Oued Seldja (S. 403) nach Metlaoui (S. 403).

Eine Schmalspurbahn der S. 400 gen. Compagnie des Phosphates et du
Chemin de Fer de Gafsa soll die Hauptlinie mit Aïn-Moularès (550m) ver-
binden
, einer Karawanserei unweit der großen Phosphatlager an der
algerischen Grenze.

Die Linie nach Kairouan führt westl. durch die öde Steppe,
mehrfach an Zelten, weidenden Kamelen und Viehherden der Djlass
vorbei. Über den hier Oued Zeroud gen. Oued Hathob.